Hallo, mein Name ist Sebastian und ich möchte in einer Serie von Artikeln über das Training der KSC Athletics berichten. So können bereits aktive Sportler die Techniken und Hintergründe verstehen und interessierte Nichtmitglieder eine Entscheidungshilfe erhalten, ob sich unser Training eignet. Nicht zuletzt gilt die Info auch allen anderen, die sich eventuell Inspiration und Anregungen für die Gestaltung ihres eigenen Trainings holen wollen.
Der allgemeine Ansatz meines Trainings beruht auf der Annahme, dass jeder individuelle Voraussetzungen mitbringt. Diesen Voraussetzungen versuche ich, im Rahmen meiner Möglichkeiten, gerecht zu werden. Ich möchte das an einem Beispiel verdeutlichen:
Die Voraussetzung dafür Langhantelkniebeugen (Kniebeuge mit Zusatzgewicht in Form einer Langhantel im Nacken) ausführen zu dürfen ist die Ausführung von 5x5 einbeinigen Kniebeugen je Bein (eine Kniebeuge auf einem Bein mit dem eigenen Körpergewicht, bei dem das nicht fokussierte Bein nach vorne ausgestreckt wird; Suchmaschine: "Pistol Squat").
Die einbeinige Kniebeuge ist eine fortgeschrittene Art der Kniebeuge, die ohne Hilfsmittel erreicht werden kann. Sollte jemand dieses Stadium noch nicht erreicht haben, gibt es als Breitensportler keinen guten Grund Kniebeugen mit einer zusätzlichen Last auszuführen. Jeder Athlet bekommt von mir eine Strategie, wie er dieses Ziel möglichst kleinschrittig erreichen kann.
Der wichtigste Punkt dabei ist für mich folgender: die meisten Sportler, die im Erwachsenenalter zu uns kommen, haben eine Vorgeschichte - in der Regel viel Büroarbeit und wenig achtsamer Umgang mit dem Körper. Setzt man ein außer Übung gekommenes System unter Last ohne bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen (insbesondere im Hinblick auf die Gelenke), sind ernsthafte Probleme nur eine Frage der Zeit. Ein Zeichen der Reife ist es im Gegensatz, die Gelenke adäquat und mit Geduld auf die geplanten Bewegungen vorzubereiten.
Für die Kniebeuge heißt das: mit Hilfe der einbeinigen Kniebeuge schaffe ich wichtige Voraussetzungen für eine Kniebeuge unter Last.
Dieses Prinzip lässt sich auf alle Übungen ausweiten und ist die Grundlage unserer Zusammenarbeit.
Wie wir es trotz Individualisierung schaffen ein Gruppentraining zu absolvieren? Zwar arbeiten selten alle an der gleichen Übung, dafür am gleichen Bewegungsmuster und mit ähnlichen oder sogar gleichen Geräten. Erfahrene Sportler geben Tipps, helfen beim Einstieg oder korrigieren sich untereinander. So entsteht ein Gruppengefühl und das Training wird zur körperlichen Bildung, die auch ohne mich Bestand haben kann - mein langfristiger Wunsch.
Wieso Krafttraining?
Wenn Bewegung eine Sprache wäre, dann wäre Kraft so etwas wie die Buchstaben oder das Alphabet. Ohne Kraft, egal wie klein oder groß sie ist, kann niemals Bewegung entstehen. Deshalb profitiert eigentlich jeder mit dem ich bisher arbeiten konnte von Krafttraining, wenige dagegen von Ausdauertraining.
Außerdem stimuliert es neben Fettabbau auch den Muskelaufbau - Muskeln sind stoffwechselaktives Gewebe. Mehr Muskelmasse bedeutet also mehr Stoffwechselaktivität, was wiederum zu mehr Vitalität und Lebensenergie führt. Nicht dass Krafttraining der heilige Gral für ein erfülltes oder gesundes Leben ist, ich habe aber noch niemanden kennengelernt, der eine Krafttrainingseinheit bereut hätte. Es ist eben mehr als Bodybuilding oder Powerlifting.
Jede Trainingseinheit beginnt mit einem ausführlichen Warmup (ca. 20 Minuten), in dem die Gelenke gezielt angesteuert und bewegt werden. So wird unser Gehirn auf die bevorstehenden motorischen Aufgaben vorbereitet (geprimed) und der Stoffwechsel in allen Gewebetypen angeregt. Die Übungen entstammen unterschiedlichen Disziplinen/Methoden:
Der Hauptteil des Trainings wird üblicherweise in mehrere Blöcke aufgeteilt, die mehrere Schwerpunkte besitzen. In der Regel beginnt der Hauptteil mit einem Block zum Training der Schnellkraft oder technischer Fähigkeiten. Das können sein:
Den Rest der Einheit bilden zwei Blöcke zum Training der Kraft, wo der Schwerpunkt jeweils auf Unterkörper und Oberkörper liegt. Diese "Hauptübungen" werden im sogenannten Supersatz mit Assistenzübungen und Mobilisationsübungen ausgeführt. Begründet ist dieser Aufbau vor allem in seiner Zeiteffizienz - es können viele Bereiche (ausgeprägte Muskulatur, neuronale Fähigkeiten, starke Gelenke über den vollen Bewegungsumfang) in relativ kurzer Zeit trainiert werden. Hier wird deutlich: die Zielsetzung der KSC Athletics liegt hauptsächlich auf der allgemeinen Ausbildung eines funktionsfähigen und resilienten Körpers. Typische Übungen zu benennen würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen, da jeder Sportler an einer eigenen Progression arbeitet. Größere Zwischenziele lassen sich eher benennen:
Für diejenigen, die eigenständig recherchieren möchten habe ich anschließend meine wichtigsten Einflüsse zusammengestellt. Sie sollen als Einstieg oder Anhaltspunkt für eigene Recherche dienen und sind weder vollständig noch unfehlbar:
Ich hoffe dir damit einen umfassenden Einblick in unser Training geben zu können und dass du Anreize findest, dich selbst weiterzubilden und diese Gedanken weiterzuentwickeln.
Die CrossFit Games Open 2015 sind vorbei und damit auch ein spannender Wettkampf in den Reihen der KSC Athletics.
In Teil 1 zu den CrossFit Open 2015 haben wir die ersten beiden WODs (Workout of the Day) bereits vorgestellt. Daran anknüpfend wollen wir kurz zu den drei folgenden WODs berichten:
In Workout 3 ging ein Aufschrei durch die CrossFit-Gemeinde - zum ersten Mal werden bei den Open, eigentlich ein Wettkampf für Jedermann, die sehr anspruchsvolle Übung Muscle-Ups gefordert. Dabei vollzieht der Athlet an Turnringen einen Klimmzug, unmittelbar gefolgt von einem Beugestütz. Ein kraftraubender und unter Umständen wackliger Prozess!
Insgesamt war das WOD folgendermaßen aufgebaut:
In 14 Minuten den Ablauf so oft wiederholen wie möglich:
7 Muscle-Ups
50 Wall-Balls (Kniebeuge mit einem 9kg Medizinball, am oberen Punkt auf 3m Ziel werfen)
100 Double-Unders (Doppelseilsprünge)
Die Woche darauf bot ebenfalls Neuerungen, die nicht von allen CrossFittern leicht zu akzeptieren waren. Workout 4 kam mit einem neuen technischen Standard für Handstand Liegestütze (Handstand Push-Ups) daher, der nicht alle Athleten zufrieden stellte.
Dabei waren 8 Minuten Zeit um folgendes Schema zu vollziehen:
3 Handstand Push-Ups
3 Cleans (Umsetzen 84kg)
6 Handstand Push-Ups
3 Cleans (Umsetzen 84kg)
9 Handstand Push-Ups
3 Cleans (Umsetzen 84kg)
12 Handstand Push-Ups
6 Cleans (Umsetzen 84kg)
usw.
Es wurde eng an der Spitze des KSC Leaderboards - Dennis Pietruschka ging nun mit einem Punkt in Führung vor Sebastian Stauder. Er muss im nächsten WOD eine Schippe drauflegen, denn wenn er das letzte Workout nicht gewinnt wird Dennis Pietruschka den vereinsinternen Wettkampf für sich gewinnen.
In Workout 5 ging es also zur Sache. Dennis Pietruschka durfte vorlegen - zu absolvieren war auf Zeit:
27-21-15-9 Wiederholungen je Übung und Runde
Rudern (Kalorien auf dem Ergometer)
Thrusters (43kg, Kniebeuge vorne mit fließendem Übergang ins Schwungdrücken)
Ein Workout das einen zwingt jede mentale Hürde zu nehmen! Dennis Pietruschka konnte das WOD in 14:52 min absolvieren, was eine beachtliche Leistung darstellt! Sebastian Stauder musste nun alles mobilisieren und so gelang es ihm das WOD in 13:24 min zu Ende zu bringen. Das führte zu dem erfreulichen Ergebnis, dass sich beide Athleten den ersten Platz teilen durften, was alle Beteiligten glücklich stimmte.
Im internationalen Vergleich waren beide unter den oberen 20% platziert, wir sind sehr gespannt wie sich das im nächsten Jahr entwickelt!
Alles in allem waren die CrossFit Open für alle Teilnehmer des KSC ein voller Erfolg - wir konnten Leistungen sehen, von denen die Athleten vorher nie geglaubt hätten das zu schaffen! Ihr könnt stolz auf euch sein!
Wer die WODs noch einmal anschauen möchte, der kann Sebastians Teilnahmevideos auf unserem YouTube Kanal anschauen!
Sein Video zum Finale gibt es gleich hier:
Im März jeden Jahres ist es soweit: die erste Qualifikationsrunde der CrossFit Games steht an. Die CrossFit Games stellen die Weltmeisterschaft der aufstrebenden Sportart CrossFit dar. Im ersten Schritt stellen sich CrossFitter auf der ganzen Welt in einem Online-Wettkampf den vorgestellten Workouts. Im Jahr 2014 haben sich insgesamt 209.000 Athleten diesem Wettkampf gestellt.
Das besondere daran ist, dass Übungen sowie deren Schema den Athleten vorher nicht bekannt sind. Am Freitag Morgen wird das Workout bekanntgegeben und die Athleten haben bis Montag Abend Zeit ihre Punktzahl im Netz einzutragen und einen Videobeweis zur Verfügung zu stellen. Insgesamt dauert dieser Vorentscheid 5 Wochen, in denen jeweils ein Workout zu absolvieren ist.
Auch aus den Reihen der KSC 07 Athletics haben sich mutige Wettstreiter gefunden, die die Herausforderung annehmen und die Workouts absolviert haben. Dabei ging es nicht darum sich für die CrossFit Games zu qualifizieren, sondern vielmehr gemeinsam durch die Erfahrungen körperlich und mental zu wachsen.
Das erste Workout war folgendermaßen aufgebaut:
In 9min so viele Wiederholungen wie möglich nach folgendem Schema:
15 Toes to Bar (Anristen)
10 Kreuzheben (52/34kg)
5 Standreißen (52/34kg)
In den folgenden 6min (insgesamt 15min Zeit)
Stoßen klassisch (Bestwert)
Hier haben sich die Schifferstadter Athleten sehr gut geschlagen und es sind einige sehr erfreuliche Leistungen zustandegekommen.
Im zweiten Workout waren die Athleten des KSC oft weniger zufrieden mit ihrer Leistung. Es bestand aus:
0:00 - 3:00min:
2 Runden
10 Reißkniebuege (43/29kg)
10 Klimmzüge (Brustbein muss Stange berühren)
Werden die 2 Runden in 3min bewältigt, so erhält der Athlet weitere 3 min für
3:00-6:00min
2 Runden
12 Reißkniebeuge
12 Klimmzüge
Schafft er auch diese Herausforderung erhöhen sich die Wiederholungen auf 14, dann 16 usw.
Die besten Athleten des KSC haben die 6 Minuten voll genutzt und sind nur wenige Wiederholungen vor dem nächsten Zeitbonus zu Ende gekommen. Angesichts der beiden sehr anspruchsvollen Übungen können trotzdem alle mit ihren sportlichen Leistungen zufrieden sein.
Workout Nummer 3 steht am kommenden Wochenende an und die Athleten sind gespannt, welche Herausforderung sie dabei erwartet. Wir werden weiterhin berichten und alle Interessenten auf dem Laufenden halten. Die aktuelle Rangliste findet ihr auf unserer Startseite.
Sebastian Stauder
Insgesamt 23 Teilnehmer, aus dem Bereich der neuen Sportart CrossFit, gingen am Samstag in Schifferstadt an die Hantel. Beim CrossFit, einem Sport der im Moment einen Boom erlebt, wird unter
anderem auch das Gewichtheben trainiert und in Wettkämpfen durchgeführt. Aus diesem Grund veranstaltete der Gewichtheber-Verein KSC 07 Schifferstadt mit Hilfe von zahlreichen Sponsoren einen
Gewichtheber-Wettkampf nur für diese Athleten.
Vertreten waren die CrossFit-Boxen: Barbell-Circus-Speyer, Basis Karlsruhe, CF Mainz, CF Heidelberg und die KSC 07 Athletics aus Schifferstadt. Für fast alle Aktiven war das der erste Wettkampf
im Gewichtheben unter realen Bedingungen. Daraus ergaben sich große Nervosität, aber auch ganz viele persönliche Bestleistungen begleitet von einer super Stimmung. Jeder Athlet wurde mit Applaus
vom großartigen Publikum unterstützt. In der Endwertung gab es folgende Ergebnisse in der Boxen-Wertung: der erste Platz ging an die Basis Karlsruhe, Platz zwei an den Gastgeber KSC 07 Athletics
und Platz drei an den Barbell-Circus-Speyer. Als beste Teilnehmer wurde bei den Frauen Isabelle Gleuner (Heidelberg) mit 60 kg im Reißen und 85 kg im Stoßen ausgezeichnet. Diese Leistung brachte
ihr eine Punktzahl von 67 Relativpunkten ein. Bei den Männern wurde Dennis Kuhn (Speyer) ausgezeichnet, der mit 95 kg im Reißen und 115 kg im Stoßen eine Punktzahl von 49 Relativpunkten
erreichte. Die heimischen Athleten des KSC 07 konnten ebenfalls gute Platzierungen erreichen. Bei den Frauen in der Gewichtsklasse bis 65 kg belegte Vanessa Spielmann den 3.Platz. Bei den Männern
in der Klasse bis 70 kg, André Christ Platz zwei und Louis Hebell Platz drei. In der stark umkämpften Klasse der Männer bis 85 kg konnte Abteilungsleiter der Athletics, Sebastian Stauder,
einen guten sechsten Platz erreichen. Jannik Ostermeyer belegte in der gleichen Klasse Platz elf. In der schweren Gewichtsklasse über 85 kg gelangen Björn Benninger neue Bestleistungen und kam
somit auf Platz zwei. Alle Teilnehmer erhielten bei der Siegerehrung ein TNT 2014 T-Shirt, gesponsert von der Thüga-Energienetze. Mit viel Engagement und Vorbereitung der fleißigen Helfer,
natürlich auch des Bundesliga-Teams vom KSC 07, konnte eine sehr gute Resonanz von den Teilnehmern gewonnen werden. Teilnehmer und Veranstalter wünschen sich für das nächste Jahr eine Neuauflage
dieses Wettbewerbs mit noch besseren Leistungen und einem größeren Teilnehmerfeld.